Nach Öffnung der Risse sind die Tiefe der verbundenen Bereiche in den Schweißnähten (tragender Querschnitt) sichtbar. Bei allen Proben ist in großen Teilen des Querschnitts der Schweißnaht keine Materialbindung vorhanden gewesen.
Mit Schwingstreifen und Nebenrissen wurden bei allen Proben in den Bruchflächen überwiegend die charakteristischen Kennzeichen eines Schwingbruchs nachgewiesen. Neben den nicht angebunden Bereichen sind mit Bruchwaben teils die typischen Kennzeichen eines duktilen Gewaltbruchs erkennbar In den nicht verbundenen Bereichen sind keine Bruchstrukturen erkennbar. In wenig verbundenen Bereichen sind hohe Anteile an kugelförmigen Schmelzstrukturen erkennbar.
Die metallographischen Schliffebenen durch die Schweißnähte bestätigen die makroskopische Untersuchung. Die Tiefe der Materialbindung in den I-Schweißnähten zwischen den C-Profilen war unregelmäßig und teils deutlich geringer als die Dicke der Profile selbst.
Durch die geringen belastbaren Querschnitte in der Schweißverbindung sind die Spannungen erhöht und die Rissbildung wird begünstigt. Des Weiteren bilden die nicht oder wenig verbundenen Bereiche Kerben die zu lokalen Spannungsspitzen führen.
Die geringe Materialverbindung in der Schweißnaht kann verschiedene Ursachen haben:
Die schlechte Füllung des 3 mm-Spaltes zwischen den C-Profilen kann durch zu wenig Materialnachschub über den Schweißdraht bedingt sein. Teils ist Material im Spalt vorhanden, die Anbindung jedoch mangelhaft. Dies deutet auf einen zu geringen Wärmeeintrag hin.
Es wurde empfohlen, den Schweißvorgang zu optimieren um eine ausreichende Verbindung zwischen den C-Profil-Abschnitten zu erhalten. Denkbare Alternative wäre beispielsweise eine mehrschichtige V-Naht.

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