Untersuchung der Beständigkeit von Kunststoffen
Moderne Werkstoffe müssen immer speziellere Anforderungen erfüllen, um den stetig steigenden Ansprüchen der spezifischer werdenden Anwendungen gerecht zu werden. Wenn es um die Prüfung der Beständigkeit geht, kommen selbst computergestützte Simulationen an Ihre Grenzen, so dass sich hier ein eigenes Prüffeld entwickelt hat.
Normen: DIN EN ISO 4892, DIN EN ISO 22088, DIN EN ISO 175, DIN EN ISO 899, DIN 53438, DIN EN ISO4589
Umweltsimulation an Kunststoffen
Im Bereich der Umweltsimulation (UWS) werden mehrere Faktoren geprüft. Zu den wichtigsten zählen die Beständigkeit gegen Feuchtigkeit und Sonnenlicht bzw. UV-Strahlung. In Folge dieser Einflüsse kann es u.a. zu Versprödung oder anderen Effekten kommen, die die Lebensdauer der Produkte drastisch reduzieren. Weiterhin können sich die Kunststoffe durch die Zersetzung von Farbpigmenten verfärben und so zu Reklamationen führen. All diese Einflüsse können wir mittels Freibewitterung oder beschleunigter künstlicher Alterung überprüfen.
Prüfung der Chemikalienbeständigkeit
Bei industriellen Prozessen müssen die eingesetzten Bauteile beständig gegen die Prozessmittel sein, mit denen sie in diesem Prozess in Kontakt kommen. Dazu zählen vor allem Schmierstoffe, Reinigungsmittel, Säuren, Laugen, Lösungsmittel oder auch Gase. Durch eine gezielte Auslagerung in den entsprechenden Medien und Prüfungen der relevanten Eigenschaften vor und nach der Auslagerung kann diese Beständigkeit in unserem Labor geprüft werden.
Normen: Volvo STD 422-0005: 2009-06, Volvo STD 422-0006: 2010-04, ISO 16750-5: 2010-04, VW PV 3964: 2006-01, ASTM D471
Prüfung der Dauerfestigkeit
Werden Bauteile im Zuge Ihres Einsatzes einer kontinuierlichen mechanischen Belastung ausgesetzt, ist es sinnvoll ihre Dauerfestigkeit in einem Zeitstandversuch zu überprüfen. Somit können Kriechen oder Relaxation genau beschrieben und in der Folge der Werkstoff und seine Konstruktion für die jeweilige Anwendung optimiert werden.
Prüfung der thermischen Beständigkeit
Kommt es im Einsatz zu thermischen Belastungen, müssen Kunststoffe eine entsprechende Temperaturbeständigkeit oder Hitzebeständigkeit aufweisen. Diese kann mit dem VICAT-Prüfgerät oder thermogravimetrisch mittels TGA untersucht werden. Bei der TGA wird die zu untersuchende Probe gezielt auf eine bestimmte Temperatur erwärmt und der Masseverlust bestimmt. Je nach Prüftemperatur kommt es dabei zu Ausgasungen von Füllstoffen bis hin zur Zersetzung des Grundmaterials. Im Fall von hohen Temperaturbelastungen ist die Durchführung von Brandprüfungen sinnvoll. Mithilfe dieser Tests kann die Brennbarkeit von Kunststoffen eingestuft und die Brennrate im Ernstfall ermittelt werden.
Genauere Beschreibungen der genannten Methoden können Sie unter folgenden Links finden:
- Umweltsimulation
- Zeitstandversuch
- TGA
- VICAT
- Brandprüfung
Beständigkeit gegenüber Chemikalien und mechanischem Stress
Chemical Compatibility nach ASTM D543
Mit Hilfe dieser Prüfung wird die Resistenz gegenüber verschiedenen Chemikalien und definierten Stresseinflüssen simuliert. Dazu werden Normprüfkörper normalerweise für 7 Tage in einer genormten Apparatur einer definierten Biegebelastung und verschiedenen Chemikalien ausgesetzt. Im Anschluss wird die Gewichts- und Größenänderung, sowie Änderungen der Zugfestigkeit und des Kerb-Schlag-Verhaltens untersucht.



