GWP MAGAZIN | Berichte aus der Werkstofftechnik

Kurzschluß: Analyse eines leitfähigen Fremdkörpers

Untersuchung eines Kurzschlusses aufgrund eines Fremdkörpers


Problemstellung

Ein Ausfall wurde kundenseitig aufgrund eines Kurzschlusses festgestellt. Nach einer CT-Aufnahme konnte ein Fremdkörper in einer Baugruppe identifiziert werden. Der Fremdkörper befand sich im Bereich der Verlötung und wurde als metallisches Partikel detektiert. Zur weiteren Analyse wurde das Partikel geborgen und gereinigt.


Untersuchung des Fremdkörpers

Der geborgene Fremdkörper wurde als metallischer Span identifiziert. Die chemische Analyse ergab, dass der Span hauptsächlich aus Zink (Zn) und geringen Anteilen von Eisen (Fe) besteht. Dies weist darauf hin, dass der Ursprung des Partikels in einer verzinkten Stahlkomponente liegt.


Ursache der Fremdkörperbildung

Innerhalb des Gehäuses wurden verzinkte Stahlbuchsen gefunden, die am Innenradius Werkstoffungänzen aufwiesen. Die Oberflächenmorphologie im Bereich der Ungänzen zeigte ähnliche Strukturen wie die des Spans. Dies deutet darauf hin, dass die Ungänzen auf der Oberfläche der Buchse eine günstige Grundlage für die Spanbildung darstellen.


Schlussfolgerung

Es ist anzunehmen, dass sich der metallische Span während eines Fertigungsprozesses von der verzinkten Stahlbuchse gelöst hat und anschließend auf die Baugruppe gelangte. Der Fremdkörper führte dann durch den Kontakt mit der Verlötung zu einem Kurzschluss.

Email
LinkedIn