Problemstellung: Verdacht auf Plagiate
In einer aktuellen Untersuchung wiesen Muster von Verpackungen aus Papier mit Kunststofffilm ein unterschiedliches Verhalten bei mechanischer Beanspruchung auf. Es wurde der Verdacht geäußert, dass es sich bei einigen dieser Verpackungen um Plagiate handeln könnte. Um die Festigkeitsunterschiede der Materialien zu analysieren, wurde die GWP beauftragt, umfassende Laborversuche durchzuführen.
Vorgehensweise: Mechanische Prüfungen
Im Rahmen der Untersuchung wurden Kraftzugversuche an Probestreifen mit einer Breite von 30 mm durchgeführt. Dabei wurde der Kraft-Weg-Verlauf erfasst, und zusätzlich fanden Weiterreißversuche statt. Die Ergebnisse der Tests zeigten deutliche Unterschiede zwischen den Proben:
- Charge A: Bei den Proben dieser Charge riss das Papier bei einer Kraft von ca. 60 N. Nach dem Riss fiel die Kraft auf ca. 20 N, während die Kunststofffolie sich ohne weiteren Kraftabfall oder Riss dehnte.
- Charge B: Bei den Proben der anderen Charge riss das Papier ebenfalls im ähnlichen Kraftbereich um 60 N. Allerdings bildeten sich nach einem Abfall der Kraft auf ca. 15 N schnell Löcher im Kunststofffilm, und er begann zu reißen.
Materialanalyse: Unterschiede in den Kunststofffilmen
Durch IR-Analysen wurde die Vermutung bestätigt, dass die verwendeten Kunststofffilme unterschiedliche Materialien aufwiesen. Dies führte zu dem Ergebnis, dass es sich bei den Tüten um qualitativ unterschiedliche Produkte handelt.
Weiterführende Untersuchungen: Charakterisierung der Folien
Durch zusätzliche Untersuchungen konnten die Folien detaillierter charakterisiert werden, um die Unterschiede in der Materialqualität und Festigkeit umfassend zu analysieren.
Haben Sie Fragen zur Verpackungsprüfung oder benötigen Sie entsprechende Laboruntersuchungen? Unser Werkstofflabor steht Ihnen gerne zur Verfügung.