Einleitung
Rezyklate aus Kunststoff müssen spezifische Materialeigenschaften erfüllen, um in industriellen Anwendungen eingesetzt werden zu können. In diesem Fall zeigte ein untersuchtes Regranulat nicht die geforderten mechanischen Eigenschaften. Ziel der Analyse war die Quantifizierung von Fremdstoffen im Rezyklat mittels chemischer und thermischer Charakterisierung.
Analyse und Ergebnisse
1. Materialbestimmung mittels FTIR-Spektroskopie
- Der Hauptbestandteil des Rezyklats ist High-Impact Polystyrol (HIPS).
- Spuren von Polyolefinen wurden identifiziert, die auf eine Verunreinigung des Materials hinweisen.
2. Thermische Analyse mittels Dynamischer Differenzkalorimetrie (DSC)
- Schmelzpeaks von Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP) wurden nachgewiesen.
- Rechnerische Anteile: 2 % PE, 4 % PP.
3. Bestimmung des anorganischen Anteils mittels Thermogravimetrischer Analyse (TGA)
- Der Asche- bzw. Füllstoffgehalt beträgt 12 %, was auf einen hohen Anteil an anorganischen Komponenten hindeutet.
Fazit
Das untersuchte Rezyklat enthält 6 % Fremdpolyolefine (PE und PP) sowie 12 % anorganische Füllstoffe. Diese Fremdstoffe beeinflussen die mechanischen Eigenschaften des Materials und sind die Ursache für die unzureichende Performance des Regranulats.
Empfehlung
Um die gewünschten Materialeigenschaften zu erreichen, wird eine Vermischung im Verhältnis 1:3 mit sortenreinem Material oder Neuware empfohlen. Dies reduziert den Fremdstoffanteil und verbessert die mechanischen Eigenschaften des Endprodukts.
Abbildungen: Vergleichende FTIR-Spektroskopie (links) und DSC-Analyse (rechts).
Schwarz: HIPS Referenzmaterial; blau: Verunreinigte Kunststoffprobe.