Anzünder sind eine dichte Packung von Materialien und Fertigungsprozessen; nach unserer Erfahrung liegen hier oft komplexe Zusammenhänge in der Produktion, Funktion & Alterung vor. Die GWP ist mit vielen nötigen Kompetenzen ausgestattet um anspruchsvolle materialwissenschaftliche Charakterisierungen durchführen zu können (inkl. der Erlaubnis und Befähigung gemäß Sprengstoffgesetz).
Beispiel Fertigung: Wenn neue Verfahren eingeführt werden, z.B. für das Stopfen von Zündpillen mit Pyrotechnik, dann analysiert man die resultierenden Zündmischungen (Zr, TiH2, Chlorate, Bor, Nitrate) bezüglich Risse, Homogenität, Dichte, Sedimentation, Elementverteilung etc. Der enge Kontakt zur Glühbrücke – für eine verzögerungsfreie Zündung – ist besonders wichtig.
Als Testmethoden hierfür werden Radiographie, µ-CT, makroskopische Querschnitte, ATR-FTIR, DSC, LIM, Pycnometrie, sowie Rasterelektronenmikroskopie mit EDX-Analysen eingesetzt. Für die Alterung dazu betreiben wir Umweltsimulationen für Temperatur/Feuchte-Zyclen nach AKLV, US-Normen und eigenen Arbeitsvorschriften.
Die pyrotechnische Leistung wird an einem U,I,t-Prüfstand ermittelt.
Unsere 20-jährige Erfahrung, entstanden aus Entwicklungen und Rückrufen, zeigt, dass die folgenden Elemente oder Funktionen einer Zündkapsel u.a. geprüft werden sollten:
- gas- & diffusionsdichte Kappe durch Schweißen, Krimpen oder Löten,
- wohldefinierte Sollaufbruchstellen der Kappe (Prägungstiefe) mit homogenem Metallblech,
- Korrosionsschutz insbesondere der Oberfläche der Kappe,
- gasdichte und kraftschlüssige Metallverglasung der Pins,
- die Vergoldung darf nicht „blumenkohlartig“ sein,
- Qualität des Kontaktes des Filaments (dünne Faser auf massivem Stift) durch Quetschen, Löten, Schweißen,…
- Glühbrücke mit fehlendem Kontakt zu Pyrotechnik und 8) Qualität der Pyrotechnik (Feuchtigkeit, Fissuren, Blasen, Bröckchen, Partikelgrößenverteilung),
- Feuchtigkeit muss im Inneren der Squib ausgeschlossen werden wegen der Gefahr der Korrosion.