Wichtige Kenngrößen von Partikeln oder Fasern umfassen chemische Zusammensetzung, Größe, Anteil und Habitus. Für anorganische und metallische Materialien können diese Eigenschaften mithilfe der Rasterelektronenmikroskopie und Röntgenelementanalyse (REM-EDX) präzise charakterisiert werden.
Typische Elementmuster im EDX-Spektrum ermöglichen eine Materialidentifizierung: So weisen Peaks von Fe, Cr und Ni, zusammen mit dem entsprechenden REM-Bild, auf Partikel hin, die vermutlich einem Bauteil aus hochlegiertem Chrom-Nickel-Stahl stammen. Partikel mit identischer Zusammensetzung werden dann einer gemeinsamen, repräsentativen Partikelklasse, wie „hochlegierter Cr-Ni-Stahl“, zugeordnet.
Für organische Partikel stehen abhängig von ihrer Größe zusätzliche Analysemethoden zur Verfügung, darunter die Fourier-Transform-Infrarotspektroskopie (FTIR) und die Flugzeitionenmassenspektrometrie (ToF-SIMS). Diese Methoden erlauben eine exakte Identifizierung von Materialien wie Kunststoffen, Additiven oder Trennmitteln.
Der Habitus eines Partikels gibt Aufschluss über die Art und den Grad des Verschleißes an Bauteilen. Duktil verformte, geplättete Partikel deuten auf eine hohe Belastung hin, wie sie z. B. bei Wälzlagern vorkommt. Eine große Anzahl ähnlicher Partikel kann auf schnellen, massiven Verschleiß hinweisen.
Je nach Systeminformationen kann eine Partikelklasse einem bestimmten Bauteil zugeordnet werden, was eine frühzeitige Erkennung und Entfernung des betroffenen Teils ermöglicht.